„Sieben wunderbare Möglichkeiten hast du als inkarnierter Mensch, die niemand im Universum sonst kennt: Du kannst empfinden, du kannst denken, du kannst zeugen, du kannst lernen. Sprechen kannst du und auch dein Schicksal deuten. Zu guter Letzt: Du kannst dich anpassen!“
Ist es nicht so, dass wir sehr oft nach dem Sinn in unserem Dasein suchen? Wir laufen und irren umher, von einer Tätigkeit zur anderen. Immer schneller, immer mehr. Seit geraumer Zeit ist diese Hast sehr in Mode. Alle finden es scheiße, aber alle machen sie mit (Sarah Lesch- Testament).
Die meisten Menschen hinterfragen diese gesellschaftliche Bürde nicht. Es ist normal. Wir sind so erzogen und genauso leben und erleben wir unser Umfeld. Wir stehen mit dem Weckerklingeln auf, versorgen die Kinder, dann kommt Schule und Arbeit, Vereinsaktivitäten und Musikschule, Mamataxi von A nach B und wieder zurück, Hausaufgaben machen und lernen. Dazwischen kochen, putzen, Mamasein. Die Wäsche gehört auch noch gemacht. So oder so ähnlich sah auch unser Wochenplan aus. Am Wochenende mal kurz verschnaufen, Ausflüge machen und ja schon, auch da möglichst viel unterbringen, was unter der Woche liegengeblieben ist.
Es ist halt so. Der nächste Urlaub kommt bestimmt. 😊
Ob der Urlaub der Sinn unseres Lebens ist? Ist das alles, was wir erwarten dürfen? Was wir erleben dürfen?
Ich darf gerade ein wunderbares Buch lesen. Die Seele der Papaya. So eindrücklich steht hier geschrieben, was ich glücklicherweise sehr genießen kann. Aber es tut so gut, dies zu lesen und noch ein Stück weit mehr zu integrieren.
Unseren Alltag können oder wollen wir auch oft gar nicht ändern. Doch die Zeit zwischen den Zeiten, zwischen der Hast, die können wir sehr wohl mit anderen Augen sehen. Anders wahrnehmen, anders wertschätzen.
Was ist, wenn wir den berühmten Sinn des Lebens einfach mal herunterbrechen auf die folgenden Zeilen? All das kommt uns anfangs zwar selbstverständlich und gar nicht besonders vor.
Aber lassen wir es mal wirken. Ich bin mir sicher, dadurch darf sich vieles in uns verändern!
Dass du lachen und weinen kannst, Freude und Zufriedenheit empfindest, aber auch Hass und Trauer, dass dein Körper Hunger, Kälte und Schmerz, aber auch Sättigung, Geborgenheit und Lust fühlt, Trost und Verwirrung, Ekstase und Verzweiflung, dass du Einheit, Nähe, Harmonie, Entspannung und Sinnlichkeit kennst – ist das nicht wunderbar?
In der astralen Bewusstseinswelt haben Seelen weder eine Psyche noch Sinne, noch ein Nervensystem. Sie können sich nicht spüren, weil sie nicht lebendig sind.
Du bist außerdem in der Lage zu denken, Ideen und Phantasien zu entwickeln, zu spielen, zu zweifeln, Erfindungen zu machen. Du kannst ablehnen und zustimmen, unterscheiden und überlegen, Konflikte schaffen und Einsichten entwickeln, kannst über dich und die Welt nachdenken, deine Individualität und deine Originalität genießen, Intuition entwickeln, Kunst erschaffen, Entscheidungen treffen – ist das nicht wunderbar?
Ihr habt die Gabe, Materie zu formen, Pflanzen und Tiere zu züchten, materielle Nahrung für euren Stoffwechsel zu nutzen, durch Arbeit etwas hervorzubringen, Kinder zu zeugen und damit Leben zu erschaffen. Menschenseelen erleben sich darüber hinaus in Zeit und Raum. Sie berechnen und messen, sie lernen aus der Vergangenheit und planen für dir Zukunft, pflegen Geschichte und Tradition, entwickeln Wissenschaften und Bildungssysteme. Sie forschen und erinnern, erkunden die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung, wissen um Naturgesetze, Zyklen und Linearität. Sie setzen sich mit Verfall, Veränderung, Alterung und Verlust auseinander, erleben Tag und Nacht, den Lauf der Gestirne und das Verrinnen der Zeit. Sie bewegen sich und reisen, sie können sich nähern und entfernen, nutzen den unablässigen Wandel und schöpfen aus ihm Kraft.
Sprache, dieses herrliche Instrument des Geistes, erlaubt uns Menschen Mitteilung, Verständigung und Austausch. Sie ist mit den Kräften des Verstandes verwoben und gestattet uns, Gesellschaften zu bilden, die es in ihrer Komplexität sonst nirgends gibt Sie basieren auf Rechtsordnungen und Gesetzen, einem Nationalempfinden und einer zivilisatorischen Identität. Familie und Stamm spielen wie bei den Tieren eine Rolle. Doch Staatswesen, Verwaltung, aber auch Politik, Parteibildung, Freundschaft und Feindschaft, jeglicher Austausch, alle Wirtschaftsformen, organisierte Arbeit, kollektive Bestrebungen, Kriege und Friedensverhandlungen beruhen auf der Fähigkeit des Menschen, zu sprechen, sich verständlich zu machen und Beziehungen zu haben mit Wesen, die ihnen nicht blutsverwandt sind. Das Gefüge von Geben und Nehmen steht hier im Mittelpunkt. Kommunikation, Kontakt, Gemeinsamkeit, Wir-Gefühl… das alles schafft Verbindungen und erlöst die vereinzelt inkarnierte Seele aus ihrerer existentiellen Isolation – ist das nicht wunderbar?
Auf der Erde lernen Seelen, zu teilen und mitzuteilen. Sie begreifen, wie wichtig, wie wertvoll es ist, Gedanken und Absichten zum Ausdruck zu bringen, Beziehungen herzustellen und ihre Qualität mit Worten zu beschreiben. “
Diese gewichtigen Zeilen erlauben einen Perspektiven-Wechsel. Sie erlauben uns, alles einmal von einer anderen, sozusagen außerirdischen Seite zu betrachten.
Ist das nicht wunderbar?
Unsere scheinbar öde Existenz, die uns so oft grau und sinnlos erscheint, ist gar nicht grau und öde! Sieh genau hin, wir leuchten in Farben, die wir bisher so noch gar nicht wahrnehmen konnten. Wir leuchten, wir strahlen, wir SIND. Wir SIND, mit all unseren Sinnen und mit all dem, was uns als Mensch ausmacht.
Wenn wir also beim Hetzen zwischen zwei Terminen tief einatmen und bewusst ausatmen, dankbar sind, dass wir leben und diese Erfahrungen machen dürfen, uns diese Zeilen in Erinnerung rufen, dann werden wir innehalten und lächeln.
Ein kleines Lächeln, das uns signalisiert: Ja wir leben. Ja wir sind. Ja, wir können in Wahrheit nichts falsch machen und es ist gut für uns gesorgt. Wir sind hier um all diese Erfahrungen zu machen und wir könnten doch zur Abwechslung mal froh darüber sein, dass wir diese Erfahrungen tatsächlich machen können. Wir können Gefühle fühlen und Gedanken denken und ich kann hier sein und diese Zeilen schreiben. Wir alle könne so viel und sind sich dessen gar nie bewusst, weil es uns so selbstverständlich erscheint.
Wenn dich also beim Hetzen zwischen den Terminen kurz der Mut verlässt, dann lächle. Lächle und ändere die Perspektive. Lächle und freue dich über all die Dinge, die du als Mensch – und nur als Mensch – so gut kannst! Du bist einzigartig, so wie du bist!
In Liebe
Kerstin
Zitate aus: Varda Hasselmann: Die Seele der Papaya, 1999, Goldmann Verlag, Seite 198ff.
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