An denen du dasitzt, wie ein Häufchen Elend und froh bist, dass du heut frei hast und deiner Depri-Phase ungeniert zuhören kannst. Wo die Kinder gestern Abend sage und schreibe erst um 23 Uhr eingeschlafen sind, warum auch immer. Heut früh dann natürlich nicht aus den Federn zu kriegen waren, die Laune beim Aufstehen schon im Keller zu suchen war. Müde, zwieder, weinend setzt du sie dann notgedrungen ins Auto und fährst sie tatsächlich die 200m in die Schule, weil in 3 Minuten der Unterricht beginnt.
Dann sind die beiden endlich in der Schule, redet dich kurzerhand eine andere Mama an, dass deine kleine 9-Jährige immer wieder mal extrem ruppig und beleidigend gegenüber ihrer Tochter ist, und dann aber wieder normal mit ihr spielen will. Ja, das Problem kenn ich eh selber auch; irgendwie ist die vorpubertäre Phase keine leichte.
Macht es heut aber auch nicht besser.
Also hemmungslos vor mich hin motzend, überlege ich gerade, wie ich es schaffe, eine bessere Mum zu sein, weil ich halt ständig das Gefühl hab, alle anderen schaffen das doch auch. Scheinbar bin nur ich unfähig. Ich hab eine ganze Handvoll anständiger Ausbildungen hinter mir, aber das wichtigste hat mir keiner beigebracht. Kennst du das? Manchmal wäre es echt nett, wenn jemand sagen würde, so und so geht’s weiter, so und so ist es richtig…
Ich könnte stundenlang herum sudern und mich dabei selbst niedermachen. Ob es wohl was bringt? Außer, dass sich diese negative Spirale immer weiter abwärts dreht?
Aber ich bin ja lernfähig. Ich weiß, dass solche Gedanken idiotisch sind. Ich hab mich lange mit mir selbst beschäftigt (notgedrungen), und eines gelernt.
Wir erschaffen uns unsere Realität selber. Ganz genau, jeder einzelne von uns ist sein eigener Meister. Das was du denkst und fühlst, auch unterbewusst!, ziehst du automatisch an.
Deshalb ist es so wichtig, an sich selbst zu arbeiten. Das meint, in dich hineinfühlen, deine Gefühle zu spüren und hinzusehen, warum denn das so ist. Dich selbst besser kennen lernen. Nicht einfach – aber möglich.
Ich schau mir jetzt mal mein Lieblingsvideo an, um ein bisschen lächeln zu können, um dann meine Gedanken wieder in die Richtige Richtung zu lenken.
Ich liebe die GERTI! Sie bringt mich immer wieder zum lachen 🙂
Unsere Kinder lieben uns trotzdem und ich liebe sie über alles. Das ist ja schon alle mal ihr Grundrecht. Also bin ich eine gute Mum, zumindest rede ich mir das heute solange ein, bis ich es selbst wieder glauben kann. PUNKT.
10 ultimativen easycheesy- Motivationstipps für Depri-Mums
- Leg dir eine Youtube – Playlist an, wo du dir aufmunternde Videos speicherst. Lachen ist die beste Medizin!
- Ruf ne Freundin an… aber bitte keine, die selbst eher zum sudern neigt, sondern eher eine, mit der du positiv reden kannst, egal über was. Bei mir wars grad ein Thema übern Hund. Wir haben gelacht und uns was ausgemacht. Mir geht’s schon etwas besser.
- Ich zünd mir gern mein Lieblingsräucherstäbchen an. Ich vergöttere den Duft.
- Die Wut rauslassen, die Wut, die trotzdem da ist, obwohl ein Teil von mir sehrwohl weiß, dass wir im Leben nichts falsch machen können. Wir tun ja eh immer das, was in dieser Situation gerade am besten erscheint. Also ist es ok so wie es ist. Die Wut abbauen, mit dem Boxsack, den ich eigentlich den Kindern gekauft hab (und selbst am meisten nutze, hehe).
- Rausgehen, spazieren gehen, auch wenns grad schüttet. Stört mich nicht, das Leben ist trotzdem schön. Außerdem finde ich es sehr entspannend, im Regen spazieren zu gehen. So ruhig da draußen. Und sei dir sicher, außer dir ist niemand da!
- Musik hören und tanzen… Ich hab mir schon vor Jahren gute Kopfhörer zugelegt. Sämtliche Stimmungsmusik aufs Handy und los geht’s. Ein Raum im Haus reicht vollkommmen, Türe zu und los geht’s.
- Lauf mit der Musik. Mit Wut im Bauch und guter Musik wirst du erstaunt sein, wieviel Kilometer du plötzlich laufen kannst! In meinen besten Zeiten hab ich dabei noch wie wild in die Luft geboxt…
- Ein gutes Buch lesen. Wohlgemerkt sind das für mich Romane, in denen vorzugsweise niemand umgebracht wird und die auch sonst kaum negative Anteile haben. Weil sie mir einfach gut tun, wenn sie nur von Liebe und Freude handeln.
- Yoga hilft auch ganz gut. Ist mir mit viel Wut im Bauch allerdings oft zu ruhig.
- Schreiben hilft ungemein. Schon seitdem ich schreiben kann, habe ich ein Tagebuch. Auch meinen Kindern hab ich bereits eines aussuchen lassen und das Töchterchen nimmt es auch gut an. Ist auch sinnvoll, wenn man nicht so gut reden kann, man sich schwer tut, seine Gefühle auszudrücken. Schreiben geht leichter.
Mittlerweile geht’s mir wieder besser, ich kann das Urvertrauen in mir wieder durchspüren und werde versuchen, es verstärkt wahrzunehmen, freundlicher mir selber gegenüber zu sein und auch ein bisschen nachsichtiger.
Und bei den anderen ist sicher auch nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Sonst würden die Persönlichkeitsentwicklungsseiten im Netz nicht so viele Klicks haben!
Falls es dir manchmal schwer fällt, in so Depri-Phasen Dinge zu finden, die dir gut tun würden, weil ja ohnehin alles scheisse ist … Leg dir in guten Tagen eine Liste an mit 30 Dingen, die dir gut tun. Viele Menschen wissen das oft gar nicht so genau.
Genauso aufbauend kann eine Liste mit 30 Dingen, die du getan haben willst, bevor du selbst im Leichenwagen liegst. Oder ins Universum zurückgehst. Klingt positver.
Ich will zum Beispiel mal eine Weile in Kananda auf einer Ranch mitarbeiten. Und auf den Malediven tauche gehen… da träum ich mich dann hin, an Tagen wie diesen!
Wie kommst du raus aus deiner Abwärts – Spirale? Teil es uns mit, ich freue mich darüber!
So what, have a good time! Deine
Kerstin samt Kids
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